29
Jan
2006

Mein 11. September

Ich hab den 11. September 2001 in einer Kaserne in Ingolstadt erlebt, in der ich meinen Grundwehrdienst ableistete. Am 11. September war ich gerade mal knapp zwei Wochen aus der Grundausbildung heraus und arbeitete mich in meine Stelle für die nächsten acht Monate ein. Ich hatte eine Bürostelle, so das das Radio eigentlich immer lief. An diesem Nachmittag hatte ich Belege zu sortieren und einzuheften, eine recht einfältige Arbeit.

Die ersten Meldungen vom Attentat hatte ich irgendwie nicht ganz realisiert. Es hieß im Radio das ein Flugzeug ins WTC gestürzt sei und man nicht wisse wie und warum dies passiert sei. Ich hatte die Meldung nicht ganz für voll genommen und hatte weitergearbeitet. Erst als das Radioprogramm kurze Zeit später unterbrochen wurde, ahnte ich, das dies kein "normaler Unfall" gewesen sein konnte. Kurz danach gab es die Meldung das ein zweites Flugzeug in den anderen Turm gerast sei. Etwa gegen 16 Uhr wurde der Dienst abgebrochen und ich konnte das Dienstzimmer verlassen. Auf den Fluren und im Mannschaftsheim war das Ereignis schon das beherrschende Thema. Ich ging mir schnell was zu essen holen und dann ab vor den Fernseher im Gemeinschaftsraum, der schon überfüllt war. Alles starrte wie gebannt auf den Fernseher und keiner konnte verstehen wie so etwas geschehen konnte.

Mir wurde immer mulmiger als ich erfuhr das auch in das Pentagon eine Maschine gesteuert wurde und auch eine weitere entführt wurde. Ich verlies den Fernsehraum, um meine Mutter anzurufen, denn so etwas hatte ich mir bestimmt nicht erträumt, schon garnicht während ich in der Bundeswehr bin. Irgendwie hatte ich ein sehr ungutes Gefühl gerade zu diesem Zeitpunkt Soldat zu sein.

So nach einer Stunde kam der Kompaniechef in den Raum und gab den Befehl durch das wir uns für 18:00 Uhr in Vollausstattung samt Waffe auf dem Appellplatz einfinden sollten. Der Brigradekommandeur befahl für diese Zeit eine Gedenkwache.

Nachdem sich die ganze Kaserne auf dem Appellplatz einfand schilderte der Brigadekommandeur die Ereignisse des Tages und rief fünf Schweigeminuten zu Ehren der Opfer aus.

Nach dem Ende des Appells versuchte jeder so schnell es ging und das Protokoll es zulies wieder in seine Einheit zu kommen, um wieder vor den Fernseher zu kommen. Keiner ging, wie sonst jeden Abend üblich in die Stadt, spazieren oder in die Disco.

Ich weiß garnicht mehr wie lange ich noch Fernsehen geschaut habe, es muss wohl so bis 22 oder 23 Uhr gewesen sein ehe ich dann auf meine Stube ging, denn der nächste Tag fing ja schon wieder halb sechs in der Frühe an.

Der 11. September wird mir für immer in Erinnerung bleiben, vorallem da ich ihn denke ich auf eine ganz besondere Weise erlebt habe.
9/11

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