911 for peace
Wobei "peace" ja dann nicht mehr politisch korrekt war. "Pace".
Ich war an besagtem Tag ein paar Monate lang 24 und Zivi an der hiesigen geriatrischen Klinik. Wir waren mit dem Auto unterwegs und hatten gerade ein kleine Pause eingelegt, ich um zu rauchen, der Kollege, weil Nichtraucher, wohl um der Pause willen. Das Radio war auf DLF eingestellt, es war die Rede von einem Flugzeug das eben in einen der Türme des WTC geflogen war.
Meine Gedanken gingen erst einmal in die Richtung "Sportflieger, Fehler, Unfall". Wir haben uns das angehört, und wenn ich mich recht erinnere, kamen die Informationen nur spärlich über den Äther. Als wir zurück kamen und unserem Vorgesetzten davon erzählten, hatte der uns das erstmal nicht geglaubt. Wir haben dann in einem der Bereitschaftszimmer den Fernseher angeworfen.. und ab dann war das für lange Zeit so ziemlich das einzige Thema mit dem man beschallt wurde.
Seltsam ist, dass ich mich sehr genau und plastisch an den Tag an sich erinnern kann - ich war später noch schwimmen und abends mit einem Freund etwas trinken - aber kaum an meine eigenen Empfindungen. Die einzige Regung die ich zurückholen kann, war eine gewisse Entnervtheit. In allen Cafés liefen die Fernseher, überall war dieses "Mein Gott, wie furchtbar" in der Luft gehangen, meistens auch ausgesprochen, Aber auf eine, mhh, naive, falsche Art und Weise.
Definitiv hat sich für mich aber einiges geändert, oder besser, in mir. Ich war nie jemand, der besonders positivistisch durchs Leben gelaufen ist, meinen ersten ernsthaften Weltschmerz hatte ich da schon lange hinter mir, aber durch dieses Ereignis und allem was darauf bis heute folgte, wurde meine Sicht der Dinge und vor allem der Menschen (als "Die Menschheit") ein paar Schattierungen düsterer.
Ich war an besagtem Tag ein paar Monate lang 24 und Zivi an der hiesigen geriatrischen Klinik. Wir waren mit dem Auto unterwegs und hatten gerade ein kleine Pause eingelegt, ich um zu rauchen, der Kollege, weil Nichtraucher, wohl um der Pause willen. Das Radio war auf DLF eingestellt, es war die Rede von einem Flugzeug das eben in einen der Türme des WTC geflogen war.
Meine Gedanken gingen erst einmal in die Richtung "Sportflieger, Fehler, Unfall". Wir haben uns das angehört, und wenn ich mich recht erinnere, kamen die Informationen nur spärlich über den Äther. Als wir zurück kamen und unserem Vorgesetzten davon erzählten, hatte der uns das erstmal nicht geglaubt. Wir haben dann in einem der Bereitschaftszimmer den Fernseher angeworfen.. und ab dann war das für lange Zeit so ziemlich das einzige Thema mit dem man beschallt wurde.
Seltsam ist, dass ich mich sehr genau und plastisch an den Tag an sich erinnern kann - ich war später noch schwimmen und abends mit einem Freund etwas trinken - aber kaum an meine eigenen Empfindungen. Die einzige Regung die ich zurückholen kann, war eine gewisse Entnervtheit. In allen Cafés liefen die Fernseher, überall war dieses "Mein Gott, wie furchtbar" in der Luft gehangen, meistens auch ausgesprochen, Aber auf eine, mhh, naive, falsche Art und Weise.
Definitiv hat sich für mich aber einiges geändert, oder besser, in mir. Ich war nie jemand, der besonders positivistisch durchs Leben gelaufen ist, meinen ersten ernsthaften Weltschmerz hatte ich da schon lange hinter mir, aber durch dieses Ereignis und allem was darauf bis heute folgte, wurde meine Sicht der Dinge und vor allem der Menschen (als "Die Menschheit") ein paar Schattierungen düsterer.
freiform - 17. Dez, 01:45